Viele Menschen wissen gar nicht, dass Sie von einem Trauma betroffen sind, denn Sie verstehen darunter nur das, was in der Psychologie als "Schocktrauma" bezeichnet wird. Tatsächlich ist es aber das Bindungstrauma, welches viel mehr Menschen betrifft. Man unterscheidet mehrere Formen und Unterformen von Trauma. Dazu gehören:
Ein Schocktrauma ist ein einmaliges Ereignis (Monotrauma), welches vom Betroffenen in der Regel klar benannt werden kann.
Dabei handelt es sich bspw. um einen Unfall oder den plötzlichen, unerwarteten Verlust eines Angehörigen.
Grundsätzlich gilt: traumatisierend ist das, was das Nervensystem eines Menschen zum gegebenen Zeitpunkt überfordert.
Das bedeutet auch: etwas, das für eine Person gut zu verarbeiten und zu integrieren ist, kann für eine andere traumatisch sein.
Es braucht keine Vernachlässigung oder Gewalterfahrung, um als Kind
traumatisiert zu werden.
Auslöser, die ein Kind oder Teenager traumatisieren sind bspw. auch
Das bedeutet, selbst Eltern die im Grunde ihres Herzens alles gut meinen und ihr Bestes für die Kinder geben, können eine Traumatisierung nicht immer verhindern - insbesondere, wenn sie selbst traumatisiert sind.
Diese Form von Trauma ist für den Betroffenen im Ursprung noch schwerer zu erkennen, als ein Bindungstrauma, denn der Ursprung liegt nicht im eigenen (Er)leben, sondern in der Biographie seiner Vorfahren.
Transgenerationales Trauma bedeutet die Weitergabe von Trauma an die Nachfahren.
Das heißt bspw. von der Großmutter, die ihre ersten traumatisierenden Lebensjahre im zweiten Weltkrieg erlebte, über deren Kinder (bei denen sich das Trauma bspw. als emotionale Kälte äußert), bis es sich bei den Enkeln der ursprünglich Traumatisierten als diffuse Angst (oder in anderer Form) zeigt.
Vermutlich sind wir alle von Trauma betroffen, wenn wir von der Definition ausgehen, das ein Trauma das ist, was das Nervensystem überfordert und in den Überlebensmodus versetzt. Kaum jemand hat eine solche Erfahrung in seinem Leben nicht gemacht.
Das bedeutet nicht, das wir alle Traumatherapie benötigen, denn der Körper hat seine eigenen intelligenten Mechanismen, bspw. Schocktraumata zu verarbeiten. Darüber hinaus können wir im Laufe des Lebens durch gute Bindungserfahrung (bspw. Freunde, Lebenspartner) ehemals ungünstige Erfahrungen und dadurch erlebte Traumata heilen.
Wenn Sie sich von folgenden oder ähnlichen Traumafolgen betroffen fühlen, kann es sehr unterstützend sein, Ihre Traumaheilung professionell begleiten zu lassen. In diesem Fall kontaktieren Sie mich gern.